27.09.2016

Spruchbanderklärungen 3. Spieltag

von Coloniacs in Nachrichten, Spruchbänder


Im Heimspiel gegen den SC Freiburg zeigten wir zwei Spruchbänder, deren Inhalt nicht besonders viel Interpretationsspielraum ließ. Dennoch möchten wir an dieser Stelle noch ein paar Hintergrundinfos zu den Aussagen geben.


Ausgangssperre für Nazis!

Einer der wichtigsten Grundsätze unserer Gruppe ist Antirassismus. Aufgrund dessen sahen wir uns nach den Vorkommnissen in Bautzen Mitte September dazu aufgefordert die Ereignisse kurz und knapp zu kommentieren. In der sächsischen Stadt gerieten 20 minderjährige Refugees mit 80-100 Rechten aneinander. Nach offiziellen Polizeiangaben sollen die Nazis trotz deutlicher Überzahl angegriffen worden sein. Eine Aussage, die stutzig macht und aus unseren Erfahrungen als Fußballfans wissen wir nur zu gut, dass man den Erklärungen der Exekutive nicht einfach blind Glauben schenken darf. Gegen die Darstellung der Faschos als friedfertige Opfer spricht unter anderem, dass sie einen für einen gerufenen Refugee gerufenen Krankenwagen mit Steinen bewarfen.

Dies ist jedoch in Bezug auf das Spruchband nicht der springende Punkt. Denn die Folge der Vorkommnisse waren eine Ausgangssperre ab 19 Uhr für minderjährige Refugees. Ausgesprochen vom Landkreis Bautzen. Sprich eine Gruppe wird aufgrund ihrer Abstammung in ihrer Freiheit und ihren Rechten eingeschränkt – ohne Zweifel eine rassistische Praxis. Eine andere Gruppe – ortsansässige und zugereiste Nazis – bekommt ihren Willen und wird trotz dutzender registrierter Straftaten (Körperverletzung, Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole u.a.) für ihre Gewalt und menschenfeindliche Einstellung belohnt.


20 Euro für ein Pokalspiel gegen Hopp? Habt ihr sie noch alle?

Nach der Auslosung zur 2. Runde war bei uns – wie wohl bei allen FC-Fans – die Freude groß, nach fast sechs Jahren mal wieder ein Pokalspiel vor eigenen Rängen in Müngersdorf austragen zu dürfen. Die Begeisterung wich allerdings schnell dem Unmut. Grund war nur zum Teil die Zulosung des weiterhin verhassten Marketingprodukts aus dem Kraichgau. Als die Preise für das Spiel bekannt wurden, fiel dem einem oder anderen die Kinnlade runter.

Zu den aufgerufenen 16 Euro für den Stehplatz auf der Südtribüne kommen zwingend weitere vier Euro Versand, da dies die einzig angebotene Übermittlungsart für Tickets ist. Warum hat man nicht zumindest die Möglichkeit geschaffen die Dauerkarte für das Spiel freischalten zu lassen, um zumindest den Versand zu ersparen? Kein Zwanni für nen Steher? Das gilt also noch nicht mal mehr für ein Pokalspiel zu einem frühen Zeitpunkt des Wettbewerbes gegen einen völlig uninteressanten Gegner.

Es ist ein Stück weit Spekulation, aber der Eindruck liegt nahe, dass hier auf dem Rücken der treuesten Fans mögliche Verluste wett gemacht werden sollen. Anders als Ligaspiele sind nämlich Zweitrundenspiele im Pokal erfahrungsgemäß nur mäßig gut besucht. Und auch der VVK für teurere Plätze gegen Hoppenheim läuft schleppend, auf der Osttribüne drohen zahlreiche leere Sitze.

Die Preise sind übrigens im Vergleich zum letzten Pokalspiel gegen Duisburg im Dezember 2010 um 5€ angestiegen. Davor gab es zwischen 2004 und 2011 recht konstante Preise. Gewisse Preissteigerungen sind leider normal, aber ein derart hoher Anstieg ist nicht nachvollziehbar.