15.12.2009

Coloniacs

von Coloniacs in

Coloniacs

Wie wir die Coloniacs wurden …

Zum Ende der Saison 2008/2009 und in der darauffolgenden Sommerpause kam es innerhalb der Wilden Horde 1996 zu Differenzen, in deren Folge die Gruppe eine interne Neuausrichtung beschloss. Einige langjährige Mitglieder konnten den neu eingeschlagenen Kurs nicht mitgehen und formierten sich zunächst in der WH als – mehr oder weniger autonom von der Hauptgruppe agierende – »Sektion Müngersdorf«, der sich knapp über 20 WH-Mitglieder anschlossen. Unter neuem Namen versuchte man der alten Gruppe treu zu bleiben und das zu konservieren, was das eigene, bisherige Verständnis von Ultrà und Zusammenhalt ausmachte. Zum zweiten Heimspiel erschien mit dem »Kallendresser« ein neues, eigenes Ultrà-Zine, das als Ergänzung zum »Mentalità Kölsch« gedacht war. In der Anfangszeit der Sektion fühlte man sich in seiner Arbeit frei und unabhängig, konnte man doch nach endlosen Wochen des Streits endlich wieder für den geliebten Verein und die Gruppe leben und arbeiten. Die neuen Strukturen und Entscheidungsprozesse der WH beobachtete man aus einer gewissen Distanz.

Mit der Zeit nahm man jedoch Entwicklungen innerhalb der WH und im Umgang untereinander wahr, die derart demotivierten, dass man nicht weiter als Gruppe den Namen Wilde Horde tragen konnte. So entschloss man sich nach wenigen Wochen mit nur noch 15 Sek.-Müngersdorf-Mitgliedern zu dem für alle emotional sehr schwierigen Schritt, die Gruppe als Sektion zu verlassen und als eigenständige, geschlossene Ultrà-Gruppierung, als Coloniacs, weiter zu machen. Ein Teil der Mitglieder der Coloniacs entschied sich dazu, die WH komplett zu verlassen, ein anderer Teil blieb der WH als passive Fördermitglieder erhalten.

Wer wir sind und was wir wollen …

Die Coloniacs bilden zwar eine geschlossene Ultrà-Gruppe, sind aber trotzdem offen für einen gesunden Zuwachs an fähigen Mitgliedern [mehr Informationen zur CNS-Mitgliedschaft hier]. Bei Heimspielen trifft man uns vor dem Spiel hinter der Südkurve am Bus des Sozialpädagogischen Fan-Projekts an. In der Südkurve sind wir in S4 beheimatet. Unsere eigenen Räumlichkeiten dienen auch außerhalb von Spieltagen unseren Mitgliedern und Freunden als Anlaufstelle.

Waren wir anfangs noch eine Gruppe mit einem recht hohen Altersdurchschnitt, so hat sich dies in den letzten Jahren stark verändert. Durch den Weggang einiger Älterer und einen guten Zuwachs an jungen Leuten, vereinen wir nun Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren. Ein lebendiges Miteinander verschiedener Generationen ist mittlerweile fester Bestandteil unserer Gruppe.

Wir sehen uns in erster Linie als Ultras des 1. FC Köln. Dem Verein sind wir treu gegenüber, behalten uns aber einen kritischen Standpunkt zu sämtlichen Vereinsaktivitäten vor. Als Mitglied der AG Fankultur setzen wir auf einen fairen und kontinuierlichen Dialog mit den Vereinsverantwortlichen. Unser Ziel ist, durch optische und akustische Unterstützung, die Mannschaft des FC nach vorne zu treiben. Im Gegenzug erwarten wir von Spielern und Verantwortlichen die Identifikation mit der Stadt und ihren Bürgern, mit dem Verein und seinen Fans. Als Mitglied des Südkurve 1. FC Köln e.V., der Interessen-Vertretung der Kölner Fanszene, wollen wir diesen stärken und daran mitarbeiten, dass der Verbund durch gesundes Wachstum in Zukunft mehr Einfluss auf den Verein und sein Umfeld gewinnt. Die Vernetzung mit sozialen Einrichtungen, anderen subkulturellen Gruppen und weiteren fördernswerten Einrichtungen streben wir an. Auch bringen wir uns stark und aktiv in überregionale Fanzusammenschlüsse ein. Nur gemeinsam kann die Ultrà-Kultur überleben und den Zielen, die uns einen, mehr Nachdruck verleihen. Den aktuellen Entwicklungen unseres Sports gilt es die Stirn zu bieten!

Wir sehen uns als Ultras und damit als politische Menschen. Unsere Anliegen lassen sich nur durch politisches Handeln verwirklichen und sind dementsprechend motiviert. Es liegt uns jedoch fern, uns in Kategorien stecken zu lassen. Wir sind Ultras und keine Politiker. Antirassistische Arbeit ist eine tragende Säule unserer Gruppe. Auch wenn wir sicherlich nicht fehlerfrei sind, versuchen wir trotzdem eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder Mensch beim FC und in der Südkurve wohlfühlt. Was uns verbindet ist der 1. FC Köln, unsere Stadt und die damit verbundenen Werte für die sie stehen.

Vielfalt in allen Belangen ist unsere Stärke.
Solidarität ist unsere Waffe!