30.01.2013

Rückkehr unter Vorbehalt

von Coloniacs in Nachrichten


Nachdem wir aus Protest gegen die Verabschiedung des Konzepts »Sicheres Stadionerlebnis« den letzten beiden Spielen des 1. FC Köln ferngeblieben sind, werden wir Coloniacs zum kommenden Heimspiel am Samstag gegen die BSG Wismut Aue wieder ins Müngersdorfer Stadion zurückkehren und auch die Mannschaft aktiv supporten.

Unsere Rückkehr ins Stadion erfolgt aus einem einfachen Grund: Wir wollen weiter auf Dialog setzen und sehen auch bei den möglichen Gesprächspartnern eine gewachsene Bereitschaft, sich mit Fans und ihren Interessen auseinander zu setzen. Auch dies werten wir – trotz der Niederlage bei der Verabschiedung des DFL-Papiers – als Erfolg des gesamten Protests im vergangenen Jahr, der Aktion »Ohne Stimme keine Stimmung!« und der Kölner Fandemo zum Erhalt der Fankultur.

Besonders große Hoffnungen verknüpfen wir hier mit der AG Fankultur des 1. FC Köln und mit der Person Andreas Rettig, dem neuen Geschäftsführer der DFL. Wir hoffen auf ein Bekenntnis zu einer bunten und vielfältigen Fankultur und gerade auch auf endlich greifbare Ergebnisse, so dass aus dem »sicheren« Stadionerlebnis auch wieder ein fanfreundliches wird, und so auch die Repressions- und Kriminalisierungsspirale gestoppt wird.

Unsere Rückkehr in die Stadien und unser Support erfolgen dennoch unter Vorbehalt. Es gibt Grundsätze, an die wir glauben und für die wir kämpfen, verbiegen lassen werden wir uns vom modernen Fußball, Politikern und schlagwütigen Law-and-Order-Vertretern nicht. Kollektivstrafen verdienen unsere kollektive Ächtung. Stadionverbote dürfen nicht mehr auf Verdacht ausgesprochen werden, sondern bedürfen einer grundlegenden Überprüfung der derzeitigen Vergabepraxis. Solange bleibt Solidarität unsere Waffe. Wir behalten uns weiterhin vor, dem Stadion dann fernzubleiben, wenn unsere Rechte, die unserer Mitfans und auch der Fans des Gastvereins mit Füßen getreten werden. Nacktkontrollen wird es ohne unseren Widerstand niemals geben.

Ebenso erwarten wir von allen Seiten – wie auch von uns – einen deutlichen Schritt zur verbalen und medialen Abrüstung hin zu einer Versachlichung. Skandalisierungen und populistischer Bockmist bringen niemanden weiter, und schaden dem gesamten Fußball. Überzogene polizeiliche Aktionen, wie die Vollkontrolle des Busses des FC-Fanclubs »Rut Wiess Colonia« auf dem Weg nach Stuttgart, werden nicht zu einer »Befriedung« der Stadien beitragen, sondern das Gegenteil bewirken – massiven Widerstand gegen die Polizei! Auch hier fordern wir die Verantwortlichen der Polizei auf, abzurüsten und endlich mal auf den Rat von Fanforschern, Kriminologen und Soziologen zu hören.

In Hoffnung auf ein fanfreundlicheres Jahr 2013,


COLONIACS
im Januar 2013


03.01.2013

Erklärung der Aktion »12:12«

von Coloniacs in Nachrichten


Am Samstag, dem 29. Dezember 2012, fanden sich Fans von mehr als 50 verschiedenen Vereinen – darunter auch Fans des 1. FC Köln – in Kassel ein, um die Ergebnisse und den Einfluss der Kampagne 12doppelpunkt12 auszuwerten und zu diskutieren. Wir dokumentieren hier die offizielle Erklärung der Kampagne, an der wir uns auch beteiligen. (mehr…)